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USA Roadtrip durch Arizona – Tag 4 – Route 66

An diesem Tag verließen wir Las Vegas. Wir machten einen kurzen Stopp am Walmart und füllten unsere Vorräte auf. Den IHOP daneben kannten wir ja schon, daher frühstückten wir noch ein leckeres Pancake Frühstück. Erst jetzt sahen wir, dass man als ADAC Mitglied hier 20 % auf alle Speisen und Getränke erhält. Bei vier Personen machte das über 18 Dollar aus. Danach füllten wir vorsichtshalber unseren Tank auf und hatten mal wieder das Problem mit der Postleitzahleneingabe bei Zahlung mit Kreditkarte. Wir probierten es mal mit unserer EC Karte, und siehe da, es funktionierte einwandfrei. Die Gebühren betrugen übrigens einen Euro, das lässt sich doch verkraften.

Der schwere Jeep setzte sich in Bewegung und erreichte in einer knappen dreiviertel Stunde Boulder City. Als wir den Berg hinabfuhren erblickten wir den Lake Mead unter einer Dunsthaube. Ein wahnsinns Anblick. Als erstes fuhren wir auf den Aussichtspunkt am Historic Railroad Hiking Trail. Hier oben war es sehr windig, eine schöne Abwechslung zu Las Vegas, wo sich kein Lüftchen rührte.

Wir machten ein paar Bilder und genossen kurz die angenehme Kühle des trockenen Windes. Danach rollten wir zwischen massiven Klippen zum Hoover Dam hinab. Da es schon wieder sehr heiß war, bissen wir in den saueren Apfel und stellten den Jeep im Parkhaus ab. Der Parkpreis betrug 7 $. Mit dem Lift ging es dann ein paar Etagen tiefer, auf die Ebene der Talsperre.

Das Visitor Center besuchten wir nicht, wir wollten eigentlich nur einmal drüber laufen. Die Sonne sendete schon an diesem Vormittag brütende Hitze auf die Erde. Nein, mittags wollten wir hier bestimmt wieder weg sein. Zum Glück gab es überall Trinkfontänen, von denen wir auch jede benutzten.“Trinkt mal, mal sehen ob der Wasserspiegel sinkt!“ Nee, natürlich tat er das nicht, aber an dem helleren Gestein konnte man deutlich den früheren Wasserstand des Lake Meads erkennen. Also, wir gingen wie gesagt einmal über die Talsperre nach Arizona und dann wieder zurück nach Nevada. Das dauerte keine Stunde, dann saßen wir auch schon wieder im Auto in Richtung Laughlin.

Der Weg dorthin war zwar kurz, aber sehr eintönig. Was will man auch von einer öden Wüste erwarten? Als sich nach ein paar Felswänden vor uns Laughlin zeigte, waren wir alle glücklich. Jess musste schon die ganze Zeit zur Toilette, daher legten wir einen ungeplanten Stop im Aquarius Casino Hotel ein. Dort befand sich auch der nächste Starbucks um uns mit Iced Coffee zu versorgen. Während die anderen ihre Notdurft verichteten, rauchte ich eine Zigarette und spielte ein bisschen am 5 Cent Automaten. Ich liebe dieses Klingeln und irgendwie hatte ich eine Glückssträhne. Zwar keine große, aber den Betrag für das Abendessen hatte ich wieder gewonnen. So kann esweitergehen. Inzwischen waren die anderen auch wieder da. Jess tippte mich auf die Schulter „Guck mal, da liegen hunder Dollar“ flüsterte sie. Ich drehte mich um und sah hinter mir tatsächlich einen Hundertdollarschein auf dem roten Teppich glänzen.

Ich guckte mich um, da war kein Mensch zusehen, welchen dieser Schein zuzuordnen war. Meiner war es auch nicht.“Was guckst du mich an, nimm den.“  Jess hatte zwar kein Glück beim Spiel, daher Glück beim Finden von Geld. Sie lud uns dann natürlich auf den Iced Coffee ein. Nach der kurzen Pause überquerten wir den Colorado und passierten somit den Staat Arizona. Unser Ziel war die alte Goldgräberstadt Oatman. Wir hätten den Co Highway nehmen können, entschieden uns aber für die Silver Creek Road, eine Gravel Road, die auch an der alten Silbermiene von Oatman vorbei führt. Ein bisschen Waschbrettfeeling hatten wir zwar, aber die Landschaft und die Leere darin entschädigten für alles. Wir hielten ein paar Mal an und machten Bilder. Schade, dass man die Eindrücke aber nicht zu100 % speichern kann.

Die Strecke hat uns super gefallen, und hinter jeder Kurve tauchte ein weiteres Highlight der Natur auf. Wir bogen nach einer halben Stunde wieder auf eine geteerte Straße Richtung Oatman ab. Wenn man in Oatman einfährt, fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Umringt von zerklüfteten Felsen protzt das kleine Dörfchen voller Wild West Charme. Wir parkten unseren sehr staubig gewordenen Jeep und gingen die Mainstreet hinauf. Wir hatten im Walmart in Las Vegas eine Tüte Möhren gekauft. Nicht ohne Grund. Denn das Markenzeichen von Oatman sind die Maultiere, die damals für die Arbeit in der Miene eingesetzt wurden. Als diese still gelegt wurde, ließen die Arbeiter die Maultiere frei. Und dort blieben sie, in Oatman. Die hübschen Tiere hatten ihre wahre Freude an unseren Möhren und verfolgten mich durch das halbe Dorf. Ich hätte hier länger bleiben können.

Wir machten Fotos und bummelten durch die Souvenirgeschäfte. Wir kauften von der alten Besitzerin Magneten für den Kühlschrank. Sie war wohl sehr einsam und erzählte uns ihre halbe Lebensgeschichte. Es war interessant, aber wir wollten ja weiter die Route 66 fahren. Sie hatte sichtlich Freude unsAnsichtskarten mit Ihrem Enkel drauf zu zeigen, der den Eseln eine Karotte mit dem Mund verabreicht. Sie war schon süß, ich musste ihr sogar die Preise vorlesen, da sie das Etikett nicht mehr sehen konnte. Irgendwann ergriffen wir den Augenblick und lösten uns von der netten alten Dame los und gingen zurück zum Auto.

Dort parkte gerade eine amerikanische Familie neben uns, und zeigte sich sichtlich beeindruckt von unseren kühlen Getränken in unserer riesigen Kühlbox. Die Frau merkte gleich, dass wir keine Landsleute sind und fragte natürlich, wo wir herkämen. „Germany.“ – „Oh dear, look they’re from Germany. They are smart, they have a cooler! Do you know where the restrooms are?“ – Ich zeigte auf das Ende von Oatman, in den kleinen luftigen Verschlag.“ „Oh, they’re from Germany and even know where the restrooms are!“ Sie lachte. Es mögen viele sagen, dass Amerikaner oberflächlich sind. Mag sein, aber der Großteil von ihnen ist, oberflächlich hin oder her, einfach freundlich und hilfsbereit. Ich möchte ja keine tiefen Freundschaften schließen.

Wenn ich mir aber die bösen Gesichter  in Deutschland ansehe, die versuchen bloß einen freien Platz weit weg von anderen zu finden versuchen, dann ist mir diese oberflächliche Freundlichkeit aber tausendmal lieber. Weiter ging es auf der Route 66 nach Nordwesten. Auf der Oatman Road Richtung Kingman findet man ein herrliches Panorama. Serpentinen wenden sich über kleine und größere Berge. Das Wetter war klar und man hatte eine gute Fernsicht. Immer wieder hielten wir kurz an um Fotos zu schießen. Das Wetter war sehr angenehm, daher schalteten wir die Klimaanlage aus und genossen den Tag bei offenem Fenster.

Nach einer Stunde erreichten wir Kingman. Es war schon Nachmittag und selbst das IHOP Frühstück konnte unseren Hunger nicht mehr unterdrücken. Kurzerhand kehrten wir daher in Kingman direkt auf der Route 66im Jack in the Box ein. Wir hatten uns vorgenommen alle FastFood-Ketten zu testen. Ich kann jetzt schon sagen, wir haben zwar viel getestet, aber alle, das war unmöglich, da wir dann doch öfter auch ein Sitdown Restaurant besucht haben. Für diesen Tag war aber leckeres Fast Food bei Jack perfekt. Die Fritten find ich klasse da. Wir hatten in Alameda den besten Laden, Barstow fand ich mein Essen eklig und dieser hier in Kingman war wieder lecker. Nach nicht ganz einer Stunde Pause, tuckerten wir weiter nach Hackberry.

Bisher hatte ich immer nur die Fotos dieses kleinen General Stores gesehen, jetzt wollte ich auch selbst mal welche machen. Gegen halb 6 trudelten wir ein. Gerade richtig um bei schönem Licht Bilder zu machen. Es ist schon eine tolle Atmosphäre. So stellt man sich die USA eigentlich immer vor. Eine riesen Sammlung, aus all dem was amerikanischen Kitsch ausmacht. Alte rostige Lauben, Schilder, Zapfsäulen, …oh ein lebender Esel. Im Store verkauft der Besitzer Snacks, aber auch einen großen Anteil an Route 66 Memorablen, wie T-Shirts, Buttons, Gürtelschnallen, einfach alles. Jeder wird hier irgendwie fündig. Ich war nicht so in Shoppinglaune, kaufte mir eine Cola und ein Twix und ließ mich draußen vom Charme dieses kleinen Ortes eine Zeit lang berieseln. Klasse.

Als der Besitzer um 18 Uhr den Laden dicht machte und mit seiner berühmten roten Corvette davon düste, war es kurz danach auch Zeit für uns aufzubrechen. Wir mussten ja noch bis Williams fahren. Plan war, der Route 66 bis nach Seligman zu folgen und kurz danach auf die Interstate zu wechseln. Sonst wäre der Zeitplan etwas durcheinander gekommen. Die Fahrt nach Seligman war während der Abendämmerung einfach nur fantastisch. Man konnte richtig abschalten. Fast kein Auto war auf der Straße, wir waren nur umgeben vom Abendrot, weiten Feldern und Wiesen, Kühen und Pferden.

Es war immer noch angenehm warm. In Seligman legten wir auf dem Parkplatz vom, aus dem ZDF bekannten, Westside Lilos Cafe eine kurze Raucherpause ein. Der Vollmond war inzwischen zu sehen. Die Straßen immer noch wie ausgestorben. Wir blieben nicht lange. Es war nicht mehr weit bis Williams. Um ca. 22 Uhr verließen wir die Interstate an der Ausfahrt Williams und fuhren direkt durch zum Holiday Inn Williams, unserer heutigen Unterkunft. Die Zimmer hatte ich wieder mal günstig bei Priceline ersteigert. Der einzige Nachteil in diesem Hotel ist, dass sie keinen Lift haben.

Zum Glück hatten Elke und Jess das Zimmer im Erdgeschoss, die Kühlbox werden sie also über Nacht bewachen. Ansonsten sind die Zimmer sehr groß und gemütlich. Hat uns ausgesprochen gut gefallen. Da das Holiday Inn ein Hallenbad hat, verabredeten wir uns, um noch eine Stunde zu plantschen. Das Bad war leer, Handtücher lagen gratis aus. Mit einer Dose Bier bewaffnet entspannten wir uns von diesem aufregenden Tag im Whirlpool. Dieser wurde inKombination mit Alkohol dann zu heiß, ein paar Bahnen im kälteren Becken halfen aber. Heute schliefen wir besonders gut. Um halb acht wollten wir nächsten Tag aufbrechen. Gute Nacht.

Übersicht Roadtrip - Kakteen Südarizonas

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Beginnend in New York, der Stadt die niemals schläft, geht es die Küste nach Norden, vorbei an schroffen Felsen, alten Häfen und natürlich vielen Leuchttürmen. Sportlich wird es im Fenway Park, dem ältesten Baseball Stadions der USA.

 

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