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6. Tag - Canyonlands - Delicate Arch

Roadtrip – SÜDWESTEN INTENSIV

Wie auch schon am Tag zuvor habe ich etwas länger geschlafen, somit kam ich auch zur Hochsaison in den Frühstücksraum. Dieser war komplett gefüllt mit Asiaten und Deutschen. Leider waren für ein Hotel mit so vielen Zimmern nur vier Tische vorhanden. Somit stapelte ich alles was ich am Buffet erhaschen konnten, inklusive Waffeln, auf meinen Teller und ging wieder auf mein Zimmer. Mein Kaffee war sowieso definitiv besser als der vom Buffet. Nach dem Frühstück schlich sich wohl das Faultier herein, denn so richtig in Schwung kamen ich nicht. Erst zur Mittagszeit verließ ich das Hotel. Nun war ich am Überlegen was ich machen sollte. Bei der Mittagssonne hatte ich nicht so richtige Lust in den Arches Nationalpark zu fahren, daher ließ ich die Einfahrt hinter mir und tuckerte weiter bis zur Abzweigung zum Canyonlands Nationalpark.

Beim Eingang fragte ich die Rangerin beiläufig ob denn der Shafer Trail und die Potash Road befahrbar wären. Ja, waren sie, gut zu wissen. Am Trailhead zum Mesa Arch hielt ich an und folgten dem kurzen Weg zum wohl beeindrucktesten Punkt, den ich bei meinen ganzen USA Reisen je gesehen habe. Der Blick durch den Mesa Arch in die gewaltigen Tiefen der Canyonlands ließ meinen Atem stocken. Ja, hier wollte ich die Sonne aufgehen sehen, und zwar von Anfang bis Ende.

Ich guckte auf die Uhr, eine Stunde hatte ich vom Hotel bis zum Arch gebraucht. Es war schon mal klar, dass um 6 Uhr am nächsten Tag Abfahrt zum Mesa Arch ist. Ehrfürchtig blickte ich weiterhin in die Tiefe, und ja, ich wollte da jetzt unbedingt runter fahren. Am Shafer Trail Viewpoint begutachtete ich noch gespannt die Strecke, die ich in wenigen Minuten nach unten fahren werde. Die Autos die darauf unterwegs waren sahen von oben winzig klein aus. Jetzt mal ran an den Speck. Ich bog rechts ab und nun gab es kein Zurück mehr. Ein bisschen aufgeregt war ich ja schon, aber als ich gemütlich Serpentine für Serpentine nach unten rollte, legte sich das schnell wieder.

Entgegen kommende Fahrzeuge machten keine Probleme, die Strecke ist übersichtlich und breit genug. Ungefähr auf der Mitte hielt ich an einer Ausbuchtung und blickte in die Ferne. Unbeschreiblich. Nach den 5 Meilen bergab machte ich eine kleine Pause und futterte Sandwiches mit Kartoffelchips als Beilage. Ich entschied mich die Potash Road weiter zu fahren und den Musselman Arch an der White Rim Rd. in Ruhe zu lassen. Die Potash Road war etwas rumpelig und der Weg an einigen Senken nicht ganz zu erkennen, aber der Explorer bahnte sich seinen Weg. An einer Stufe musste ich etwas überlegen, wie ich diese am besten bewältigte, umfuhr sie mit einer Kurve über den „Grünstreifen“ aber galant. Als der Colorado dann zu meiner rechten auftauchte war das Wild West Feeling perfekt. So friedlich wie er dahin floss, so friedlich war auch mein Gemüt. Kurz gesagt, ich war tiefenentspannt.

Gegen 17 Uhr erreichte ich wieder die Hauptstraße. Auf meiner linken liegt der Trailhead zum Corona Arch, der sich außerhalb des Nationalparks befindet. Da ich keine Ropeswings  vor hatte, entschied ich mich dagegen und für einen Besuch des Delicate Arches. Daher fuhr ich  weiter zum Arches Nationalpark. Jetzt oder nie war die Devise, daher schlug ich gleich wieder den Weg zur Wolfe Ranch ein. Dort gab es überhaupt keinen Parkplatz, so musste ich einen Kilometer die Straße runter parken. Der Weg zum Delicate Arch ist 2,5 Kilometer lang, infolgedessen insgesamt 5 Kilometer, inklusive zurück zum Auto. Mir gruselte es bei dem Gedanken an den steilen Slickrock, aber mein Freund Thilo schrieb mir gestern, wenn man die Steigung geschafft hat, ist dann alles halb so schlimm. Meinen Rucksack nahm ich nicht mit.

Die ersten Meter kannte ich ja schon, die Slickrockplatte war schnell erreicht. Mit ein paar Pausen war die Steigung aber definitiv zu meistern. Oben ging es dann moderat ohne größere Anstiege weiter. Als ich die letzten paar Meter um die Kurve ging stand mir der berühmte Delicate Arch gegenüber. Wahnsinn! So ein großes Teil hätte ich nicht erwartet, obwohl ich zu Hause auch Fotos mit Menschen drauf gesehen hatte. Einfach wow! Doppel-Wow! Die Idee den Sonnenuntergang am zwanzig Meter hohen Delicate Arch zu erleben hatten mit mir ungefähr noch 200 andere Menschen. Da oben war fast schon Stadion-Feeling. Als die Sonne sich Richtung Horizont bewegte, wurde jeder, der auch nur den Versuch machte sich noch unter, oder neben den Arch zu stellen, von 200 Menschen ausgebuht.

Dann begann das Szenario, der Arch glühte geradezu in der untergehenden Sonne. Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, bildeten sich tolle lila bis rosa gefärbte Wolken vor den La Sal Mountains. Vom ganzen Fotografieren vergaß ich, dass ich ziemlich außen an einem steileren Flecken saß. Unter mir der Abhang zum Kessel. Als ich nach unten blickte, packte mich die blanke Panik. Ich konnte mich nicht bewegen, geschweige denn Aufstehen. Das Alles wäre ja durch den Slickrock mit Supergrip kein Problem gewesen, aber die Psyche spielte mir einen Streich. So krabbelte ich mit auf allen Vieren etwas ungeschickt ein paar Meter zurück, bis es wieder flacher wurde. Wie peinlich, hoffentlich haben das nur 100 von 200 Menschen gesehen. Ich begab mich auf den Weg zurück. Im Westen war der Himmel noch von gelb, über orange und pink, bis lila gefärbt. Es ist immer wieder faszinierend, was die Natur alles für Farben zaubern kann.

Der Rückweg war kein Problem, es ging ja fast nur noch bergab. Am Ende der Slickrockplatte schaltete ich meine Stirnlampe ein. Am Auto angekommen, ließe ich mich erst mal in den Sitze fallen, was für ein Tag! Auf dem Weg zurück nach Moab hielt ich noch kurz am Balanced Rock um Sterne zu fotografieren, aber leider sah ich keine. Hunger! Auf Restaurant hatte ich allerdings keine Lust. Ich fuhr also wieder in den Supermarkt und besorgte uns leckeres Baguette und Roast Beef vom Deli. Dazu noch Ceasar Salat. Das Buffet wurde dann im Hotelzimmer eröffnet. Jetzt aber schnell ins Bett, denn es gibt nächsten Tag einen Sonnenaufgang der auf mich wartet.

Übersicht Roadtrip - Südwesten intensiv

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Beginnend in New York, der Stadt die niemals schläft, geht es die Küste nach Norden, vorbei an schroffen Felsen, alten Häfen und natürlich vielen Leuchttürmen. Sportlich wird es im Fenway Park, dem ältesten Baseball Stadions der USA.

 

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